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21.03.2016 Kategorie: Markus-Gemeinde, Pfarrverband

Das Märchen von "84 neuen Pfarrstellen"...

Auch künftig kann die Hälfte der frei werdenden Stellen nicht besetzt werden

Ein Bericht der Braunschweiger Zeitung von der letzten Tagung der Landessynode löste allgemein Verwunderung aus. In Zeiten, wo überall - auch im Braunschweiger Süden - Pfarrstellen gestrichen werden, stand in der Braunschweiger Zeitung zu lesen, dass die Landeskirche für 84 zusätzliche Pfarrstellen sorgen würde. Natürlich lag der Pressemitteilung ein Missverständnis zugrunde. Richtig hätte es heißen müssen, dass die Landeskirche bis zum Jahr 2030 nur 84 neue Pfarrerinnen und Pfarrer einstellen will, obwohl 156 Pfarrerinnen und Pfarrer in den Ruhestand gehen. Und damit wäre klar gewesen: Es werden eben keine zusätzlichen Stellen geschaffen, ja es werden nicht einmal die frei werdenden Stellen neu besetzt. Es kann fast die Hälfte aller frei werdenden Stellen nicht neu besetzt werden. Pfarrer Martin Senftleben, ehemals Vorsitzender des Braunschweiger Pfarrervereins, stellt dazu fest: „Man rechnet immer noch damit, dass sich der Pfarrstellenzuschnitt in Zukunft vergrößern, mit anderen Worten der Arbeitsumfang für Pfarrerinnen und Pfarrer weiter zunehmen wird." Die Pfarrstellensituation werde sich dadurch weiter verschärfen, so dass es für die frei werdenden Stellen auf absehbare Zeit zu wenig Bewerberinnen und Bewerber geben wird. Senftleben weiß aus den Zahlen: „Es gibt viel zu wenig Theologiestudierende und viel zu viele Ruhestandseintritte in den kommenden 20 Jahren." Bei aller Ernüchterung steckt in dieser Analyse auch eine ermutigende Nachricht – für die nämlich, die überlegen, ob sie nicht Theologie studieren und Pfarrer beziehungsweise Pfarrerin werden sollten. Wo gibt es schon so etwas wie eine „Arbeitsplatzgarantie"?
Junge Pfarrerin

Junge Pfarrerin
(Symbolfoto)

Pfarrer Martin Senftleben

Pfarrer Martin Senftleben: „Es gibt in Zukunft viel zu viele Ruhestandseintritte."