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Kanzel & Altar

Kanzel, Altar und Taufstein

In einem deutlichen Kontrast zur Klarheit und Strenge der Architektur des Kirchbaues fallen die aus Elmsandstein gearbeiteten Skulpturen des Braunschweiger Bildhauers Jörg Wenning auf. Der Künstler hat sich dabei von biblischen Texten leiten lassen, deren Aussagen die liturgische, gottesdienstliche Funktion von Kanzel, Taufe und Altar unterstreichen.

 

 

Die Kanzel: Fundament des Lebens
Die Kanzel als Ort der Predigt und der Verkündigung stellt ein Gleichnis Jesu dar, das den Schluss der Bergpredigt bildet. Im Matthäusevangelium heißt es:

„Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein, denn es war auf Fels gegründet. Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der gleicht einem törichten Mann, der sein Haus Sand baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, da fiel es ein, und sein Fall war groß.“ Matthäusevangelium, Kapitel 7

Auf der Vorderseite der Kanzel ist ein Haus inmitten sich türmender Wogen zu sehen: Sinnbild des gefestigten und gelingenden Lebens selbst da, wo es mit Unsicherheit und Gefahr konfrontiert wird. Die Gestalt der Kanzel verdeutlicht, woran sich solches Leben entscheidet: Am Hören und Tun des Gotteswortes, und sie unterstreicht damit zugleich die Bedeutung der Predigt als Verkündigung des Wortes Gottes im Gottesdienst.

 

Der Altar: Zeichen der Hoffnung
Der Altar ist gestaltet als Tisch, an dem sich die Gemeinde zum Abendmahl versammelt. Die schwere steinerne Platte liegt einem Wurzelstamm auf, aus dem junge Triebe herausranken. Der abgehauene Stumpf, aus dem dennoch neue Triebe hervorgehen, ist ein altes Hoffnungssymbol. Ausdruck dafür, dass kein Leben so zerstörbar ist, dass es nicht noch Zukunft in sich trägt.

Die Gemeinde, die Abendmahl um diesen Tisch herum feiert, hat Anteil an dieser Hoffnung.

Jesus, den die ersten Christen als Messias verehrten, wird, in Anknüpfung an eine alttestamentliche Messias-Tradition, als "Reis aus dem Stamme Isais" verstanden.

„Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen. Auf ihm wird ruhen der Geist des Herrn.“ (Die Bibel: Jesaja 11,1)

Das Taufbecken: Bedrohtes und gerettetes Leben
Ein Hausboot zwischen bedrohlichen Wellen: Erinnerung an die Geschichte von der alles zerstörenden Sintflut und an den gottesfürchtigen Noah, der in der Arche überlebte.

Ohne Wasser ist kein Leben möglich; Wasser begründet neues Leben – aber: Wasser kann auch den Tod bringen. Eben dies wird im Sakrament der Taufe symbolisiert durch das Taufwasser. Der Künstler hat den Taufstein als eine große Welle gestaltet, die das Leben verschlingt. Nur die Arche mit den Geschöpfen Gottes bleibt unversehrt. Am Endpunkt der Welle kommt das Wasser zur Ruhe und mündet in das Taufbecken; das enthält das Wasser der Taufe zum Leben.