Kirche & Altar
Der Innenraum der Kirche
Der Kirchraum
Die radiale Form dieses Kirchenbaukörpers wurde bereits 1982 aus einer Reihe von Entwürfen als ideale Lösung für einen kirchlichen Versammlungsraum ausgewählt. In den darauf folgenden Jahren wurde durch Vergleich mit anderer Kirchen die liturgische Eignung überprüft. Manches wurde dabei in der Aussage klarer und deutlicher und in seiner Ordnung strenger. Korrekturen dienten immer dem gemeinsamen Ziel, einen Kirchraum mit Konzentration auf den Abendmahlsbereich hin zu schaffen.
Der Baukörper folgt der selbstverständlichen Gruppierung von Zuhörenden, die sich um einen Redner halbkreisförmig versammeln.
Der Altarraum
Der Altar befindet sich mitten in einem um zwei Stufen angehobenen Kreisrund. Die Dachkonstruktion unterstreicht seine Bedeutung: ein zeltförmiger Fächer liegt schirmend über dem Raum. Dort, wo man den Schnittpunkt der kräftigen Deckenbalken vermutete, löst sich die Konstruktion in ein kreisförmiges Oberlicht auf, das diesem Bereich durch das Medium Licht eine zentrale Stellung in diesem Raum zuweist. Dieses Ausstrahlen vom Mittelpunkt des Abendmahlsgeschehen, das Sich-Kreisförmige-Ausbreiten setzt sich über den Raum hinaus fort und wirkt in die Gemeinde hinein, so dass jeder Ankommende, von welchem Standpunkt auch immer, räumlich eingefangen und auf das Abendmahl vorbereitet wird.
Die Ausstattung
Die Materialien der Wände, Decken und Fußböden sind einfaches, weißes Putzmauerwerk, Fichtenholz, Ziegelstein und Glas. Sie haben einzeln gesehen keine Materialqualität, die den Blick auf sich lenken könnte, sondern wirken erst im Gesamtkonzept. Bestandteil dieses Gesamtkonzeptes ist die Ausstattung. Neben Altar, Taufstein und Kanzel dominieren hier die farbigen Fenster Thomas Hauser, das schlichte Holzkreuz, der Osterleuchter der Braunschweiger Bildhauerin Sabine Hoppe sowie der große Holzengel von Dieter Schröder.
Zeitgemäße Kunstwerke sind zunächst immer ungewohnt. So sind Kanzel, Altar und Taufstein, Arbeiten von Jörg Wenning, in ihrer bewegten Plastizität und dramatischen Darstellung der Gegenpunkt zur Strenge der Architektur. Beides ergänzt sich, steigert sich und eins ist ohne das andere nicht denkbar. Nicht wegzudenken sind auch die farbigen Lichtbänder von Thomas Hauser, faszinierend durch die Leuchtkraft des Materials Glas. Sie sind durchscheinend, aber nicht durchsichtig und verhindern so, dass der Blick zum Altar aus dem Raum abschweift.