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01.10.2019 Kategorie: Exclusiv, Markus-Gemeinde, Mascherode-Gemeinde, Pfarrverband, Rautheim-Gemeinde, ThomasGemeinde

Monatsspruch Oktober 2019

Wie es dir möglich ist: Aus dem Vollen schöpfend - gib davon Almosen! (Tobit 4,0)

Wie es dir möglich ist: Aus dem Vollen schöpfend - gib davon Almosen! Wenn dir wenig möglich ist, fürchte dich nicht, aus dem Wenigen Almosen zu geben! (Tobit 4,8)

Als ich diesen Bibeltext bekam, musste ich erst mal nachdenken, so unbekannt erschien mir dieser Text. Also machte ich mich auf die Suche nach einer verständlicheren Übersetzung. „Hast du viel, so gib reichlich von dem, was du besitzt: hast du wenig, dann zögere nicht, auch mit dem Wenigen Gutes zu tun.“, so übersetzte die Einheitsübersetzung in einer früheren Fassung. Und mit dieser Formulierung konnte ich schon mehr anfangen. Mein nächster Schritt: Ich habe in der Bibel nachgeschlagen, um mehr über Tobit zu erfahren. Seine Geschichten stehen in den Apokryphen. Tobit war ein sehr gläubiger Mann und hielt sich immer an die Gebote Gottes. Unsere Worte richtete er als Vermächtnis an seinen Sohn.

Verfahren wir heute eigentlich nach diesem Wort? Gibt wirklich der, der viel hat, auch viel? Mir fällt dazu eine andere Geschichte aus dem Markusevangelium ein. Da gibt eine arme Frau ihre letzten zwei Kupfermünzen als Kollekte. Jesus rief seine Jünger herbei und sagte zu ihnen: „Ich versichere euch: diese Witwe hat mehr gegeben als alle anderen. Sie haben lediglich von ihrem Überfluss etwas abgegeben. Aber diese arme Witwe hat tatsächlich alles geopfert, was sie zum Leben hatte.“

Es ist bestimmt sehr einfach, viel zu geben, wenn man viel hat (oder könnte es jedenfalls sein). Aber was ist mit denen, die nur so über die Runden kommen?

Wir beteiligen uns an Kleiderspenden, an Brot für die Welt und wofür sonst noch alles in den Kollekten gesammelt wird. Aber ist das wirklich schon genug? Wo tun wir Gutes? Kann überhaupt ein jeder oder jede Gutes tun? Ich denke, hier ist nicht nur das Materielle, sondern auch unser persönlicher Einsatz gemeint.

Die Aufgaben der Frauenhilfe beispielsweise war seit ihrer Gründung, Gutes zu tun: Hilfe im Haushalt bei Erkrankung, Unterstützung der Witwen und Waisen nach dem Krieg. Heutzutage haben sich die Aufgabenfelder verschoben. Die Frauenhilfe unterstützt diakonisch-soziale Projekte, jedes Jahr zu Weihnachten spendet sie für die Insassen der Justizvollzugsanstalt in Wolfenbüttel. Vieles ließe sich hier aufzählen.

Gutes zu tun hat viele Gesichter: indem wir uns für den Nächsten einsetzen durch Gespräche, durch Anteilnahme oder einfach nur durch da sein.

Monatsspruch, Grafik: GEP

Münzen in der Vase, Foto: Olichel

Beitrag von Marion Nagel