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08.03.2016 Kategorie: Markus-Gemeinde, Pfarrverband

Das Wichtigste im Leben

Ein geistlicher Impuls von Pfarrer Hans-Jürgen Kopkow

Da saß ich in der Kirche mal nicht auf meinem Platz neben dem Pult und schaute durch die Kirche in südwestliche Richtung. Auf einmal stand sie vor mir, die farbige Glasfenster-Eins. Und wie das so ist, so weist jede eins mit ihrer Spitze gen Himmel. Mir kam das erste Gebot in den Sinn, wie wir es kennen: „Ich bin der HERR, dein Gott." (2. Mose 20, 2). Mit den großen Buchstaben sieht es immer irgendwie falsch aus. Es ist aber absichtlich so geschrieben, um anzuzeigen, dass der, um den es hier geht, kein Herr im üblichen Sinn ist, sondern der HERR. Eigentlich steht da auch nicht HERR, sondern Jahwe, also der Name Gottes. Die Sprachwissenschaftler sind der Meinung, dass sich Gott mit seinem „Namen" nicht festlegt, und übersetzen Jahwe mit „Ich-bin-da". Und auf einmal ist das 1. Gebot keine Herrschaftsansage, sondern ein Versprechen: Der, der unser Gott ist, will für uns da sein, wie er immer schon für uns da gewesen ist und wie er immer für uns da sein wird. Dieses Gebot steht nicht umsonst an erster Stelle. Das Wichtigste steht immer an erster Stelle. Wenn klar ist, dass Gott an erster Stelle steht und immer da, immer bei uns ist, ergibt sich alles andere fast wie von selbst. In diesem Sinn sind auch die anderen Gebote nicht dazu da, um uns einzuschränken. Nein. Sie wollen uns helfen, dass es kein Chaos gibt und dass unser Leben gelingt. Lassen wir ihn das Wichtigste in unserem Leben sein. Dann wird es gut.
Die farbige Eins im Glasfenster der St.-Markus-Kirche

Die farbige Eins im Fenster der St.-Markus-Kirche