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02.12.2013 Kategorie: Markus-Gemeinde, Pfarrverband

Pfarrstellenkürzungen führen zu neuen Organisationsstrukturen

Auf dem Weg zum "Pfarrverband Braunschweiger Süden"

Bis zum Jahr 2020, so hat die Landessynode beschlossen, muss die Braunschweigische Landeskirche die Anzahl der Pfarrstellen von derzeit 230 auf dann 170 reduzieren. Um bei dem Abbau von knapp 60 Pfarrstellen einen möglichst reibungslosen Übergang zu schaffen und die Versorgung der Gemeinden zu sichern, sollen sich die Gemeinden zu größeren Einheiten zusammenschließen, indem sie sich entweder zu einer Großgemeinde zusammentun oder aber einen Pfarrverband bilden.

Gründung eines Pfarrverbandes

Das ist der Hintergrund zahlreicher intensiver Gespräche, die schon seit einigen Monaten die Kirchenvorstände des Braunschweiger Südens mit Mitarbeitenden des Landeskirchenamtes und der Propstei führen.

Die sieben evangelischen Gemeinden aus Melverode, Stöckheim, Heidberg, Mascherode, Rautheim, Lindenbergsiedlung und Südstadt haben beschlossen, sich ab Januar 2014 zu einem Pfarrverband zusammenschließen. Dieser Zusammenschluss betrifft fast 13.000 Kirchenmitglieder im Süden Braunschweigs.

Gottesdienste finden in allen Gemeinden statt

Die Kirchengemeinden sollen weitgehend selbständig bleiben und die örtlichen Kirchenvorstände die Haushalte, zweckgebundenen Rücklagen und Spenden weiter verwalten. Das gottesdienstliche Leben findet weiterhin in jeder Gemeinde statt. Das Personal und die für den Betrieb nötigen Rücklagen würden jedoch gemeinsam verwaltet werden. Dazu wäre ein Einsatz der Mitarbeitenden gemeindeübergreifend möglich, wenn die Anstellungsverhältnisse aller Beschäftigten der Gemeinden wie auch der vier evangelischen Kindergärten (in Mascherode, Melverode, Stöckheim und im Heidberg) auf einen sogenannten Pfarrverband als eigene Körperschaft übergingen. Dieser Pfarrverbands-Vorstand soll aus Mitgliedern der Kirchenvorstände der einzelnen Gemeinden (je nach Größe der Gemeinde ein bis zwei Personen) sowie den Pfarrerinnen und Pfarrern bestehen. Bis zum Jahr 2023 würden einem Pfarrverband dieser Größe fünf Pfarrstellen zugeordnet werden können - wovon wahrscheinlioch eine halbe für die Geschäftsführung des Verbandes eingesetzt werden muss.

Pfarrerteam koordiniert die Arbeit

Auch die Pfarrstelleninhaber werden in Zukunft nicht mehr durch den örtlichen Kirchenvorstand, sondern vom Verbandsvorstand gewählt. Denn sie kommen in Zukunft nicht mehr nur in eine Gemeinde, sondern in ein Pfarrerteam, das gemeinsam die Arbeit im Pfarrverband koordiniert. Kirchenvorstandsvorsitzende Ruth Meeske aus St. Markus sagt über diese Veränderungen: "Vieles ist derzeit im Werden. Vieles ist ausbaufähig. Erste Schritte sind schon geplant. Zusammenarbeit ist angesagt, um den geplanten Pfarrverband mit Leben zu füllen und zu gestalten. Denn darum geht es." Die beteiligten Kirchenvorstände seien trotz mancher Unwägbarkeiten zuversichtlich, dass im neuen Miteinander Chancen liegen. Andrea Mitzlaff aus der Kirchengemeinde Stöckheim ist auch dieser Ansicht: "Die beteiligten Kirchenvorstaände sind trotz der noch anstehenden Abstimmungen zuversichtlich, dass diese Veränderungen positive neue Möglichkeiten in der Zusammenarbeit - auch für die Pfarrer - bieten und Chancen eröffnen zum Beispiel für einander ergänzende Gottesdienstformen, miteinander gestaltete Bibelwochen oder Vortragsreihen und eine Ausweitung der bislang nur zeitweisen gemeinsamen Jugend- und Konfirmandenarbeit." Meeske und Mitzlaff betonen, dass es auch weiterhin Ziel sei, abwechslungsreiche Angebote zum wohltuenden geistlichen Austausch für möglichst viele Menschen machen zu können.

Sieben Gemeinden sollen einen Pfarrverband bilden:
Rautheim, Lindenberg, Südstadt, Mascherode, Melverode, Heidberg und Stöckheim
Grafik: www.fotolia.de

Pröpstin Uta Hirschler

Pröpstin Hirschler bei der Auftaktveranstaltung
in St. Markus
Foto: Hans-Jürgen Kopkow