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01.12.2016 Kategorie: Markus-Gemeinde, Pfarrverband

Monatsspruch Dezember 2016

Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen. (Psalm 130,6)

Sehnsucht nach Licht und Wärme Eine Nacht kann endlos scheinen für den, der wartet. Wer schon mal eine Nachtwache gehalten hat, weiß wie schwer es ist, die Augen offen zu halten. Zur Zeit Jesu hatten Nachtwächter eine lebenswichtige Aufgabe: Sie mussten die Menschen warnen, wenn Feinde oder Diebe die Stadt zu überfallen drohten oder wenn irgendwo ein Feuer ausbrach. Wenn es doch endlich Morgen würde – diesen Seufzer kennen nicht nur Nachtwachen. Ich bin bestimmt keine ängstliche Frau, aber Dunkelheit mag ich überhaupt nicht, weder im realen Sinn als auch im übertragenen. Ich tappe nicht gern im Dunkeln, ich möchte lieber alles möglichst bei Licht besehen und durchschauen. Nächte, in denen ich nicht schlafen kann, weil etwas nicht in Ordnung ist, weil die dunklen Seiten des Lebens übermächtig scheinen, solche Nächte machen mir Angst. Ich warte auf den Morgen, darauf, dass es hell in mir und für mich wird. Meine Seele wartet auf den Herrn und damit auf einen angstfreien Tag. Ich glaube schon, dass nachts sehr viel mehr Gebete gen Himmel geschickt werden als tagsüber. Meine Seele braucht Licht und Gottes Nähe. Die Wächter wissen zwar, dass nach der Nacht ein neuer Morgen kommt, dennoch sind manche Nächte kaum auszuhalten. Ich weiß, dass Gott gerade in dunklen Zeiten ganz nah bei mir ist. Trotzdem bleibt in mir die Sehnsucht nach Licht und Wärme. Ein neuer Morgen kommt. Die angstvollen Gebete der Nacht dürfen bei Lichte besehen gern auch mal Dankgebete werden.
Adventskerze

Adventskerze
Foto: Lotz

Beitrag von Carmen Jäger